Diskussionen
Die interessanten Formen von Acharagma roseanum
Jürgen Menzel (D/USA) / Jan Riha (CZ) / Jan Mynar (CZ)
Die Beiträge zum diesen Thema senden Sie auf escobaria@atlas.cz .
03.09.2022
Jan Mynáø - e-mail: escobaria@atlas.cz
Im Jahr 2021 erschien das Sonderheft Kaktusy 2021 - Special 3 über die Gattung Acharagma. Grundlegende Informationen siehe Info Nr. 14 vom 2. Oktober 2021. - "Neue Publikation: Jan Mynar a Stefan Nitzschke - Gattung Acharagma (N. P. Taylor) Ch. Glass".
Das Sonderheft können Sie bei Ing. Lubomir Berka (berka.frailea@seznam.cz) oder Ing. Jaroslav Vích (jaroslav.vich@gmail.com) bestellen.
In diesem Sonderheft präsentierte Stefan Nitzschke neu erstellte Beschreibungen der beiden in dieser Diskussion diskutierten Taxa. Sie sind Acharagma roseanum subsp. menzeliorum und Acharagma roseanum subsp. rudolphiorum.
3c Acharagma roseanum (Boed.) E. F. Anderson subsp. menzeliorum S. Nitzschke ined.
Synonyme
Escobaria roseana (Boed.) F. Buxbaum var. robustior nomen nudum.
Escobaria roseana (Boed.) F. Buxbaum var. rosaeliasiana nomen nudum.
Beschreibung
Von der subsp. roseanum unterscheidet sich diese durch einen größeren, robusteren Körper, der einzeln wächst und erst im höheren Alter oder bei Verletzung des Pflanzenscheitels sprosst. Der Körper ist bis 150 mm lang und bis 70 mm breit. Die Epidermis ist deutlich bläulich.
Die Dornen sind stärker und länger als bei der Typunterart, gelblich grau bis weiß an der Basis mit einem allmählichen Übergang in dunkle bis schwarze Spitze. Die von anderen Unterarten unterschiedliche Bedornung ist bereits bei Sämlingen sichtbar.
Auch die Blüte ist größer als bei der Typunterart, wobei die äußeren Blütenblätter deutlich dunklere Farbtöne haben.
Die Frucht ist fleischig, grün, größer als bei der Typunterart.
Eine detaillierte Beschreibung der Unterart menzeliorum wird unmittelbar nach Beendigung sämtlicher Beobachtungen veröffentlicht.
Vorkommen und Verbreitung
Bei der subsp. menzeliorum ined. handelt es sich um Pflanzen aus Populationen, die in der Umgebung des archäologischen Standortes El Chiflon und der Standorte bei El Mesón (Plan de Ayala) im mexikanischen Staat Coahuila vorkommen. Aufgrund zahlreicher Gespräche, intensiver Literaturstudien und Gegenüberstellung der Pflanzen in der Kultur kann behauptet werden, dass die erwähnten Standorte identische Pflanzen umfassen.
Die Pflanzen wachsen auf Kalksteinhügeln und die begleitende Kakteenvegetation bilden Astrophytum capricorne subsp. minor, Epithelantha bokei, E. rufispina, Mammillaria chionocephala, Thelocactus bicolor, T. rinconensis, Rapicactus (Turbinicarpus) beguinii subsp. senilis und andere.
Anmerkungen
Der Name wurde zur Ehre von Jürgen Menzel gewählt, der zur Klärung des Ursprungs und vor allem zur Erhaltung und Verbreitung der Pflanzen in der Kultur einen bedeutenden Beitrag geleistet hat.
Die Pflanzen, die jetzt als subsp. menzeliorum ined. benannt sind, sind zum ersten Mal in den 60. Jahren des 20. Jahrhunderts in Katalogen von H. Künzler unter der provisorischen Bezeichnung Escobaria roseana var. robustior erschienen. Der Standort wurde damals jedoch nicht angegeben. Deren Existenz in der Kultur verdanken sie dann fast ausschließlich der Verbreitung durch Samen aus der Sammlung von Jürgen Menzel. Die Mutterpflanzen hat er bei seinem Aufenthalt in Hamburg aus Samen von Christa Roberts gezüchtet. Aus der späteren Korrespondenz zwischen Stefan Nitzschke und Jürgen Menzel ergab sich, dass die Pflanzen von Christa Roberts aus der frühen Sammlung von Horst Künzler stammen.
Die beschriebenen Pflanzen haben auch Ch. Glass und R. Foster in der Umgebung des archäologischen Standortes El Chiflon, Plan de Ayala, Coahuila, Mexiko, gesammelt. Die Aufsammlung unter der Nummer GL. & F. 3755 hat im März 1972 wahrscheinlich aufgrund der Informationen von Horst Künzler stattgefunden. Ch. Glass hat den Pflanzen angeblich den provisorischen Namen Acharagma (Escobaria) roseana var. rosaeliasiana zugewiesen, die Beschreibung des Taxons wurde jedoch nie veröffentlicht.
Im Bereich El Mesón haben die, jetzt für die subsp. menzeliorum gehaltenen Pflanzen auch M. Zachar (MZ 1261) und G. Matuszewski beobachtet (GM 637.1, Seehöhe ca. 1641 m).
3d Acharagma roseanum (Boed.) E. F. Anderson subsp. rudolphiorum S. Nitzschke ined.
Synonyme
Escobaria roseana (Boed.) F. Buxbaum var., bzw. fa. gigas nomen nudum.
Acharagma roseanum (Boed.) E. F. Anderson var., bzw. fa. gigas nomen nudum.
Beschreibung
Unter normalen Bedingungen wachsen die Pflanzen vereinzelt und sprossen erst im späteren Alter, beziehungsweise nur bei einer Verletzung des Scheitels. Der Körper ist deutlich länger als bei den Unterarten roseanum und menzeliorum ined. und erreicht Längen von 200-250 mm.
Die Dornen sind feiner als bei der subsp. menzeliorum ined., mit der Farbe und der Form ähneln sie eher der Typunterart roseanum.
Die Blüte ist dunkelrosa bis rötlich. Die äußeren Blütenblätter haben einen fast roten Mittelstreifen und sind deutlicher als die Innenblütenblätter verfärbt.
Eine detailliertere Beschreibung der Unterart rudolphiorum ined. wird später nach Abschluss sämtlicher Beobachtungen und Präzisierungen der Verbreitung veröffentlicht.
Vorkommen und Verbreitung
Der Fundort der Unterart rudolphiorum ined. wird vorläufig nördlich der Stadt Saltillo im mexikanischen Staat Coahuila angegeben. Ausführlicher wird er im Rahmen der Beschreibung spezifiziert.
Die Pflanzen wachsen auf dem Standort gemeinsam mit Mammillaria chionocephala und Echinocereus reichenbachii subsp. reichenbachii (syn. Echinocereus pailanus n. n.).
Anmerkungen
Der Name wurde zur Ehre von Mario Rudolph aus Bad Belzig gewählt. Dank ihm ist es gelungen, einige Missverständnisse bezüglich des Ursprungs der Pflanzen zu klären, vor allem hat er sich um die Wiederentdeckung des Standortes dieses Taxons verdient gemacht.
Zum ersten Mal sind die Pflanzen in der Sammlung von Helmut Rogozinski in Köln am Rhein aufgefallen. Später wurden identische Pflanzen mit der Bezeichnung Escobaria roseana gigas "El Mesón" auch in der Sammlung von Jürgen Menzel in Mallorca, bzw. in Kalifornien beobachtet. Nach einer ausführlichen Untersuchung konnte jedoch der angegebene Fundort als falsch bezeichnet werden, da die Pflanzen den von El Mesón und El Chiflon bekannten Pflanzen nicht entsprachen. J. Menzel hat anschließend den Ursprung als "irgendwo nördlich von Saltillo" präzisiert. Die Suche nach dem Ursprung der Pflanze führte also zurück auf Pflanzen, die Rogozinski im Jahr 1988 bei der Suche nach Mammillaria chionocephala gefunden hat und in seinen Anmerkungen unter der begleitenden Vegetation angeführt hat. Anschließende Besuche des Fundortes, neben anderen auch von Mario Rudolph, haben die Sicherheit gebracht, dass es sich um den identischen Ursprung handelt.
06.12.2014
Vladislav Sedivy - e-mail: vladsedivy@centrum.cz
Ca. vor 40 Jahren hat Horst Kuenzler in seinem Samenkatalog Gymnocactus roseanus var. robustior mit diesem Kommentar angeboten:
plants single and larger than type. Rare, 10 s. - 50 c.
Leider hat er keine Information über die Lokalität angegeben.
Aus dem Aussaat sind sie die Pflanzen ausgewachsen und sie hat sich der Pflanzen auf dem Fotos von J. Menzel ähnlichen. Leider habe ich sie nicht.
Sammlung von Vladislav Sedivy, Foto von Jan Kral
Übersetzung: Jan Mynar
04.12.2014
Stefan Danko - e-mail: danko@gecom.sk
In meiner Sammlung habe ich eine Pflanze mit Sprossen von Acharagma roseanum und eine Einzelpflanze. Ich wieß aber nicht, ob sie die Typformen oder eine andere Form / Varietät sind. Kann jemand helfen?
Sammlung und Foto von Stefan Danko
01.12.2014
Jürgen Menzel
Jan Riha - e-mail: riha.j@sendme.cz
Jan Mynar - e-mail: escobaria@atlas.cz
Acharagma roseanum var. / fa. robustior nomen nudum
Meine Pflanzen (J.Menzel) von Acharagma roseanum var. / fa. robustior sind aus Samen gezogen, die ich vor Jahrzehnten von Christa Roberts, Coolidge, AZ bekommen habe. Die Pflanzen sind groß und solitär und nach vielen Jahren sie sprossen kaum. Samen produzieren sie nur selten und haben stärker und dunkler Dornen.
Sammlung und Foto von Jürgen Menzel
Acharagma roseanum var. / fa. gigas nomen nudum
Die Pflanze auf dem Bild ist von Boecker (D) und sie kommt irgendwoher aus nördlich von Saltillo, Mexiko. Sie werden noch größer als die robustior, blieben aber solitär, und ähneln in der Bedornung sehr der Normalform. Die Blütenfarbe ist allerdings recht verschieden zur normal und robustior Form.
Sammlung und Foto von Jürgen Menzel
Acharagma roseanum subsp. rosaeliasiena nomen nudum
Der Name rosaeliasiena stammt vermutlich von Charles Glass. Von der Normalform Acharagma roseanum unterscheidet sie sich durch größerem Körper, die Breite bis 7 cm, die Höhe bis 15 cm. Es ist ca. 2-3 Vielfache von der Normalform. Die Dornen von subsp. rosaeliasiana sind länger und weicher. Die Blüten sind ähnlich zur Normalform, aber die Größer ist andere. Taxon kommt in Umgebung von archäologischen Lokalitätt vor El Chiflon / Plan de Ayala, Coahuila vor. Die Informationen aus dem Beitrag von J. Snicer - Escobaria roseana subsp. rosaeliasiana (n.n.?), I.N.Cact.cz, 3 (8), 2003.
Foto von Jaroslav Snicer
Kennen Sie jemand oder haben Sie jemand diese Pflanzen?
Bearbeitung: Jan Mynar
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