Diskussionen


Escobaria hesteri (Y. Wright) Buxbaum - Verbreitungsgebiet

von Hans Havel (A)

 



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17.1.2008
Hans Havel - e-mail: hahavel@aon.at

Mich interessierte schon immer wie groß das Verbreitungsgebiet einer Pflanze ist. Ich mache mir daher für gewisse Pflanzen eine Datensammlung der Vorkommen. Diesmal haben mich einige fast unglaubliche Meldungen veranlasst, Daten der Verbreitung von Esc. hesteri zu veröffentlichen.

Esc. hesteri wurde nach ihrem Entdecker zu Ehren 1932 durch Ysabel Wright beschrieben. Als Verbreitungsgebiet wurde Brewster County, TX angegeben.
Typstandort: Nahe Mount Ord, etwa 10 Meilen südöstlich von Alpine, Brewster Co., TX.


Bild 1 - Esc. hesteri, Lenox, Brewster Co., TX


Mir ist nur eine Veröffentlichung bekannt, die die Verbreitungs der Pflanze untersucht hat und zwar ein Bericht im Cactus and Succulent Journal (US), Vol.68 (1996) "Distribution and population density of Coryphanta hesteri in the Big Bend Region of Texas" von Gerald G. Raun, Department of Biology, Sul Ross State University Alpine, TX 79832.
In dieser Studie wurde berichtet, dass Heil & Andersen in einem Bericht an das US Fish and Wildlife Service neun Standorte rund um Marathon, Brewster Co., TX meldeten. Vier weitere Populationen wurden durch Veranlassung des Autors Gerald G. Raun bei systematischen Recherchen durch Studenten innerhalb 17 Meilen rund um Marathon gefunden.

Im deutschsprachigen Raum ist mir keine Bemerkung über andere Standorte bis zur Beschreibung der Esc. grata, Coahuila, Mex., bekannt. Diese scheint eine nahe Verwandte von Esc. hesteri zu sein.

Erstmals hörte ich 2004 von einem Würzburger Kakteenfreund, dass er nahe der Sierra Carmen, Coahuila, eine Pflanze fand, die ähnlich einer Esc. hesteri ist. Ich war sehr froh, dass ich aus seiner Nachzucht ein Pflänzchen bekam. Diese hat ein Jahr später geblüht und ist meines Erachtens eine typische Esc. hesteri.


Bild 2 - Esc. hesteri Pflanze nahe der Sierra Carmen, Coah.


Esc. grata wurde zwar schon 2001 von M. Kaplan, L. Kunte und J. Snicer beschrieben, war mir aber damals noch nicht bekannt und es ist mir bis heute nicht gelungen eine artreine Nachzuchtpflanze zu bekommen.
Vorkommen: Sierra el Burro, Coahuila, Mexiko

Allerdings hatte ich von österr. Sammlern eine Pflanze bekommen deren Samen sie 1992 an der Straße Coah.53, östlich von Caberones, Coahuila, sammelten, dies dürfte ungefähr 40 km Luftlinie vom Fundort von Kaplan & Co. entfernt sein.


Bild 3 - Esc. grata? an der Straße Coah. 53


Im Frühsommer dieses Jahres erlebte ich zwei Überraschungen, die fast unglaublich waren. Ein Freund aus Nürnberg fand eine Pflanze nahe Ocampo, Coah., eine Pflanze die nach Aussehen und Blüte eine normale Esc. hesteri ist, Samen hab ich leider noch nicht gesehen.


Bild 4 - Esc. hesteri, nahe Ocampo, Coah.


Die zweite Überraschung war noch unglaublicher, nahe Real de Catorce, SLP fand er eine Pflanze die ebenfalls einer Esc. hesteri gleicht. Dort erwartet man eine Neolloydia aber keine Esc. hesteri. Hier habe ich ebenfalls noch keinen Samen gesehen.


Bild 5 - Esc. hesteri nahe Real de Catorce, SLP


Weiters habe ich gehört, dass Pflanzen südwestlich und westlich nur wenige km von Cuatro Cienegas, Coahuila gefunden wurden, die von manchen als Esc. vivipara und von einigen als Esc. hesteri gehalten wurden. Die Blüte dürfte damals noch niemand gesehen haben.

Da dies weit über das jetzige Wissen über die Verbreitung der Esc. hesteri hinausgeht, möchte ich an alle Besucher von Coahuila und Texas appellieren etwaige Beobachtungen mitzuteilen, ich glaube alle Escobarien Sammler sind sehr interessiert.

Um Antwort wird gebeten an Jan Mynar oder Hans Havel hahavel@aon.at.


02.02.2008
Vladislav Šedivý - e-mail: vladsedivy@centrum.cz

Das ist wirklich die Überraschung, es erinnert mich die Situation um C. ramillosa, in der USA ist sie geschützte Pflanze und in Mexiko wachsen tausende Pflanzen von der Grenze bis Cuatrocienegas.


Übersetzung von Jan Mynáø  


02.02.2008
Jaroslav Šnicer - e-mail: cult.tricka@seznam.cz

Nur für die Vervollständigung der Diskussion. Ich meine, dass nur die Pflanze auf dem Bild 1 eine Esc. hesteri ist. Alle andere sind Esc. grata (die Blüte und der Habitus sind immerhin verschiedene).
Schon im Jahr 2000 haben wir zwei Standorte mit ein bisschen unterschiedlichen Formen von Esc. grata gefunden. Eine bei Mina el Tule und zweite bei der Strasse von Melchor Muzquiz auf Boquillas del Carmen. Auf dem ersten Standort haben wir mehrere große Kolonien gefunden - das war der erste Unterschied zu Esc. hesteri. Auf dem zweiten Standort ist Esc. grata soliter gewachsen. Damals verwunderten uns die Blüten. Es ist möglich, dass die Anderen damit nicht einverstanden sein werden, aber die Blüten von Esc. grata sind leicht zu unterscheiden von Esc. hesteri. Die vorherrschend weiße Farbe von den Dornen ist zwar eine sekundäre Angelegenheit, aber sie hat zusammen mit anderen Unterschieden schließlich zu der Beschreibung vom neuen Taxon beigetragen. Verwandtschaft zu Esc. hesteri haben wir klar definiert. Wir haben auch eine Artunterordnung und eine Möglichkeit einer Re-Kombinierung zugestanden.

Ich bin aber nicht mit einer Esc. grata nur als Synonym einverstanden. Drei Jahre später habe ich die Pflanze von Ocampo als Esc. grata trotz des Missfallens vom Kakteenfreund Grzegorz Matuzsewski identifiziert. Ich stehe auch heute noch dahinter, ebenso auch bei der Pflanze von Real de Catorce. Wenn ich mich irre, wird mich jemand eines Besseren belehren. Im Februar 2007 haben wir mit Kakteenfreunden einen anderen Standort in Sierra de la Paila gefunden. Diese Form ist leicht sprossend und ein wenig robuster. Sie hat sehr oft auch Mitteldornen und sie sieht ein bisschen wie die Esc. zilziana aus. Es ist aber wahrscheinlich nur Zufall. Real de Catorce ist es für mich ein ganz fantastischer Fund und ich gratuliere dem Finder. Hierüber kann ich mir eine Verbreitung im Real de Catorce Gebiet vorstellen. In diesem Gebiet ist die südlichste Population von Epithelantha bockei möglich - wer hätte früher das geglaubt. Wir haben hier auch eine neue Art von der Gattung Lophophora, Mammillaria coahuilensis !!! und eine interessante Form von Coryphantha hintonii gefunden. Warum sollten nicht auch Esc. grata, E. bockei und fossuratus ssp. hintonii in diesem Gebiet anlangen. Ich danke allen für diese interessante Diskussion.


Bild 6 - Esc. grata, Sierra de la Paila, Coahila, Mexiko.


Übersetzung von Jan Mynáø (Verbesserung von Hans Havel)  


03.02.2008
Jan Øíha - e-mail: riha.j@sendme.cz

Bezüglich Esc. hesteri meine ich, dass ein Nominaltaxon nur aus Marathon, TX bekannt ist. Südliche Verwandten aus Mexiko sind alle die Unterarten von grata. Die Kombination wurde schon gemacht, und so schlage ich für die mexikanische Pflanzen den Name Esc. hesteri subsp. grata zu benutzen vor.


Übersetzung von Jan Mynáø  


03.02.2008
Jan Mynáø - e-mail: escobaria@atlas.cz

Ich vervollständige nur, dass Sie die neue Kombinationen von Esc. hesteri subsp. hesteri und Esc. hesteri subsp. grata in dem folgenden Artikel finden.

Lüthy J., Dicht R. (2007): "Outstanding but overlooked: E. hesteri ssp. grata (M. Kaplan, L. Kunte & J. Šnicer) J. Lüthy & Dicht from Coahuila, Mexico", Cactus World, No.3, 2007.

Hat jemand bitte schon diesen Artikel? Senden Sie ihn mir bitte. Ich meine, dass er für diese Diskussion notwendig ist.


Übersetzung von Jan Mynáø (Verbesserung von Hans Havel)  


20.01.2009
Jaroslav Šnicer - e-mail: cult.tricka@seznam.cz

Geehrte Kakteenfreunde. Ich rüste mich zur Reise nach Mexiko und dort möchte ich die Auskünften über das Vorkommen von Esc. hesteri subsp. grata ergänzen. Deshalb möchte ich Sie um Erteilung von näheren Auskünften über das Vorkommen dieses subsp. grata auf den Lokalitäten bei Cutrocienegas und Real de Catorce bitten. Im voraus vielen Dank.
Jaroslav


Übersetzung von Jan Mynáø  


18.9.2023
Jan Mynáø - e-mail: escobaria@atlas.cz

Anfang September hatte ich mehrere Pflanzen von E. hesteri subsp. hesteri und E. hesteri subsp. grata in Blüte. Daher habe ich beschlossen, die Diskussion mit Fotos dieser Pflanzen, einer Zusammenfassung der allgemein bekannten Standorte und einer Karte der Verbreitung von Escobaria hesteri zu ergänzen.


Karte 1 - Ungefähre Verbreitung des Taxons Escobaria hesteri

Im Folgenden sind die einzelnen Standorte aufgeführt, die mir bisher bekannt sind.

Escobaria hesteri subsp. hesteri:

  - Mount Ord, Alpine, Brewster Co., Texas, USA - Typuslokalität,
  - Rund um Marathon, Brewster Co., Texas, USA.

Esc2903

Bild 7 - E. hesteri subsp. hesteri
SB 430 Brewster County, Texas, USA

Foto und Sammlung Jan Mynáø (09/2023)

Esc2902

Bild 8 - E. hesteri subsp. hesteri
 

Foto und Sammlung Jan Mynáø (09/2023)

Esc2908

Bild 9 - E. hesteri subsp. hesteri
E of Marathon, Brewster County, Texas, USA

Foto Jan Müller (2018)

Escobaria hesteri aff. subsp. hesteri oder subsp. grata:

Eine sehr interessante Entdeckung, auch wenn einige nicht der Meinung sind, dass es sich um eine E. hesteri-Pflanze handelt. Es wird daher interessant sein, zu sehen, ob diese Beobachtung bestätigt werden kann.

  - N of Big Bend Ranch State Park, Presidio Co., Texas, USA; siehe www.inaturalist.org/observations/151781020 für Details.

Esc

Bild 10 - E. hesteri ? subsp. hesteri oder subsp. grata
N of Big Bend Ranch State Park, Presidio Co., Texas, USA

Foto Reid Hardin
www.inaturalist.org/observations/151781020

Esc

Bild 11 - E. hesteri ? subsp. hesteri oder subsp. grata
N of Big Bend Ranch State Park, Presidio Co., Texas, USA

Foto Reid Hardin
www.inaturalist.org/observations/151781020

Esc

Bild 12 - E. hesteri ? subsp. hesteri oder subsp. grata
N of Big Bend Ranch State Park, Presidio Co., Texas, USA

Foto Reid Hardin
www.inaturalist.org/observations/151781020

Escobaria hesteri subsp. grata:

  - Sierra del Burro, Coahuila, Mexico - Typuslokalität,


Bild 13 - E. hesteri subsp. grata (Syn. E. grata)
Sierra el Burro, Monclova, Coahuila, Mexico
Foto Jaroslav Bohata
in Kaplan M., Kunte L., Šnicer J.: Nový druh eskobárie ze severu Mexika - Escobaria grata Kaplan M., Kunte L., Šnicer J. spec. nova, Kaktusy, 37(2):34-37. 2001.


  - Mine el Tule, Melchor Muzquiz, Coahuila, Mexico,


Bild 14 - E. hesteri subsp. grata
MK 140.430A Melchor Muzquiz, Coahuila, Mexico
Foto und Sammlung Jan Mynáø (09/2023)


  - Road No. 53, between Caberones and Babia, Coahuila, Mexico,


Bild 15 - E. hesteri subsp. grata
W 46-88, Caberones, Coahuila, Mexico
Foto und Sammlung Jan Mynáø (09/2023)


  - Sierra del Carmen, Coahuila, Mexico, siehe Bild 2,

  - Puertecitos, W of Ocampo, Coahuila, Mexico,


Bild 16 - E. hesteri subsp. grata
W of Ocampo, Coahuila, Mexico
Foto und Sammlung Jan Mynáø (09/2023)


  - Cuatrocienegas, Coahuila, Mexico, leider habe ich noch kein Bild,

  - Sierra de la Paila, Coahuila, Mexico, siehe Bild 6,

  - Loma Los Angeles, Coahuila, Mexico,


Bild 17 - E. hesteri subsp. grata (Syn. E. grata)
GM 660 Lomas los Angeles, 730 m, Coahuila, Mexico
Foto Grzegorz Matuszewski (2002)


  - San Pedro, Coahuila, Mexico,


Bild 18 - E. hesteri subsp. grata
GM 1499 San Pedro, Coahuila, Mexico
Foto und Sammlung Jan Mynáø (09/2023)


  - Real de Catorce, San Luis Potosí, Mexico, siehe Bild 5.



Wenn Sie weitere Standorte kennen, würde ich mich freuen, wenn Sie diese mitteilen könnten (zumindest das Gebiet reicht aus, Sie müssen keine Einzelheiten nennen). Ziel ist es, die Gesamtverbreitung des Taxons zu dokumentieren.

Weitere Fotos von Pflanzen an den Standorten wären ebenfalls interessant.

Jan Mynáø


Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)  


23.9.2023
Hans Havel - e-mail: hahavel@gmx.at

Ich habe die Hesterii Arbeit gesehen. Vor Jahren war ich stolz, dass ich so viele Standorte erfuhr, da doch die Arbeit des Professors von der Austin/Alpine Universität doch nur eine Verbreitung auf der Novaculit Zone vor. Nun sehe ich wie weit die Verbreitung geht. Ich möchte noch etwas zum Standort Standort Real de Catorce hinzufügen.

Der Standort Real de Catorce hatte ich ursprünglich auf Grund eines Fundes des kürzlich verstorbenen Freundes, Dr. Erich Schrempf, genannt. Dieser hat die Pflanze an einer geschichteten Steinmauer eines Hauses von Real de Catorce gefunden. Ich bekam einen kleinen Spross, der jedoch irgendwann einmal einging. Auch Erich erging es so, sodass er bei einer seiner nächsten Reise diese Mauer suchte. Aber die Pflanze gab es auch dort nicht mehr. Als er den Besitzer dieser Mauer nach der Pflanze fragte, konnte dieser weder die Herkunft noch irgend eine Angabe wo die Pflanze vorkommt, machen. Erich hat beide Male in der Umgebung von Catorce gesucht, aber nichts gefunden. Möglicherweise ist dies eine Pflanze aus anderer Zone und nicht in der Umgebung von Catorce.

Hans Havel


 


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