Echinocactus Roseanus     Böd., spec. nova (Mit Abb.), Zeitschrift für Sukkulentenkunde, 3(16): 363-364, 1928


Echinocactus (Thelocactus) Roseanus

Echinocactus (Thelocts.) Roseanus Böd. spec. nov. 1928
1/1 natürlicher Grösse             Fr. Bödeker, Köln

Lateindiagnose:

Simplex dein proliferans, subovoideus, vertice sublanatus aculeisque flavidulis clausus; costae in tubercula ad series 8 et 13 ordinata disjunctae; areolae flavido-lanuginosae, mox glabrescentes; aculei radiales ca. 15, laeves, aciculariformes, divaricati vel paullo appressi, sulfurei vel interdum basi fusci; aculei centrales 4-6, vix distincti, verticem versus vergentes, superioribus paullo longioribus; semina brunnea, punctata, semilunata.


Die Beschreibung:

Echinocactus Roseanus    Fr. Bödeker, spec. nova

Körper zunächst einfach, bald aber vom Grunde aus sprossend und so kleine Gruppenpflanzen bildend. Einzelne Köpfe eiförmig, nach vorliegendem Muster bis 4 cm hoch bei 3 cm Durchmesser, schön lebhaft mattgelblich laubgrün. Scheitel kaum eingesenkt, durch die jüngsten Areolen etwas wollig und von hellgelben, aufrechten Stacheln verhältnismässig hoch, aber nicht dicht schopfförmig überragt. Rippen vollständig in kurzkegelförmige Warzen aufgelöst, die am Grunde etwa 3 mm breit, ebenso hoch, nach den 8. und 13. Berührungszeilen geordnet und an der Spitze abgestutzt sind. Areolen im Scheitel heller, später dunkler gelbwollig, über die Stachelbündel sehr kurz und wollig verlängert, aber bald kahl, oben 2, später 1 mm im Durchmesser. Randstacheln etwa 15, glatt, dünn nadelförmig, schwach vorspreizgend und etwas dem Körper zugebogen, die unteren etwa 10, die oberen bis 15 mm lang, auf den kahlen Areolen am Grunde eben bräunlich, sonst im allgemeinen im Scheitel heller, die älteren rein schwefelgelb, den Körper lose umstrickend. Mittelstacheln von den Randstacheln kaum unterschiedlich in Stärke, Form und Farbe, 4-6 an der Zahl, stärker vorspreizend, die oberen auch etwas länger und alle sich schwach dem Scheitel zubiegend.
Blüten im Kranze in der Nähe des Scheitels aus den oberhalb des Stachelbündels verlängerten, noch wolligen Areolen, klein, nach den Rudimenten wohl kaum oder sehr wenig über die Stacheln hinaustretend, nach Angabe des Sammlers rötlichweiss. - Frucht unbekannt; Same dunkelbraun, sehr feingrubig punktiert, gut 1 mm gross, kugelig-halbmondförmig, an der geraden Seite zusammengedrückt und hier unten mit kleinem, weisslichem Nabel.
Heimat Mexiko, Staat Coahuila, daselbst bei Saltillo, sehr selten und spärlich an Berggraten von Sandstein wachsend.
Die Pflanze gehört in Schumanns System direkt hinter Echts. Sauerii Böd. .
Diese sehr hübsche Pflanze wurde ebenfalls von Herrn Ritter gesammelt und mir zugeschickt. Ich benenne sie nach dem verstorbenen grossen amerikanichen Kakteenforscher J.N.Rose, der auch mir ein lieber Freund und Gönner war.

 

Die Blüte und Frucht des Echinocactus Roseanus Böd.,     Monatsschrift der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, 1(9): 175, 1929



Hierzu teilte mir Herr Friedr. Ritter (Saltillo) in freundlicher Weise folgendes mit zur Vervollständigung meiner Veröffentlichung in der "Zeitschrift für Sukk.-Kunde" 1928, Seite 364: Blüten, trichterförmig, oben wenig ausgebreitet, 17-20 mm lang. Fruchtknoten länglichrund, 3 zu 4 mm groß, unten grünlich, oben mehr rotbraun. Blütenröhre hellbräunlichrosa mit 5-8 Schuppen. Diese lineallenzettlich, scharf zugespitzt mit gelblicher Spitze, ganzrandig, 4-6 mm lang und 1-2 mm breit, unten rose, oben braun, mit gelblichem Rande und allmählich in die äußeren Blütenblätter übergehend. Diese oblong, oben rundlich und mit kurzer Stachelspitze, 9-12 mm lang und 3-4 1/2 mm breit, ganzrandig, rosafarbig und nach der Spitze zu in Braun übergehend mit breitem, mehr gelblichem Rande. Innere Blütenblätter von gleicher Form, aber ohne Stachelspitze, 7-10 mm lang und 4 mm breit, rosafarbig mit breitem, blaßgelbem Rande. Staubfäden weiß, Beutel blaßgelb. Griffel unten blaßgrün, oben ins Rötliche übergehend mit 5-7 spriznden, gelbich bis weißlichen Narbenstrahlen. - Frucht keulenförmig, oben etwas zugespitzt, bis 15 mm lang und 6 mm dick, saftig, blaßgrün, mit bräunlichem Anflug und von säuerlichem Geruch und Geschmack. Samen wenig zahlreich und (siehe Zeitschr. f. Sukk.-Kunde 1928, Seite 364). Die Einreihung des Ects. Roseanus Böd. in Schumanns System ist wegen der Stellung der Blüten und der Form von Frucht und Samen wohl besser für sich und als besonders eigenartig hinter Ects. Schmiedickeanus Böd. vorzunehmen.

 


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© 2002-2012   Jan Mynar

Last modified October 24, 2012



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